Beschreibung
Meerwunder – Die Tagebücher des ostpreußischen Seemanns Hermann Skalweit 1856 – 1864
Meerwunder: Taschenbuch, Softcover, 240 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen und Karten. Bearbeitet von Bernd Koppehele, Herausgegeben vom Stadtarchiv Barth, 2021.
Kurzbeschreibung
Hermann Skalweit, geboren und aufgewachsen im ostpreußischen Labiau, lag wohl zunächst kaum etwas ferner, als sein Brot als Seemann zu verdienen. Schließlich fehlten ihm auch alle nötigen Voraussetzungen: War er doch nicht von roher, sondern eher schüchterner Natur, nicht einmal der plattdeutschen Sprache mächtig, und überhaupt, ging wohl bisher sowieso niemand aus dem kleinen Städchen Labiau zur See.
Und dennoch schlug er das verlockende Angebot seines Onkels Fritz Skalweit aus, die Domäne Spannegeln nebst Umgebung als Bäcker zu versorgen und wählte die ungewisse und gefahrvolle Zukunft des Seemannes.
So betrat der fünfzehnjährige Hermann Skalweit im Jahr 1855, als Kajütenwächter für die Heuer von sieben Reichstalern im Monat, das Deck der Memeler Bark THUSNELDE. Er durchlief in den folgenden Jahren alle Stufen der seemännischen Laufbahn. Seine Reisen führten ihn bis nach Kanada und ins Schwarze Meer.
Er überstand manchen schweren Sturm, diente in Danzig bei der Königlich Preußischen Marine, geriet als Steuermann in dänische Kriegsgefangenschaft und überstand so manches Abenteuer auf See und in fremden Häfen. Und all das, und noch vieles mehr, was ihm begegnete, ihn bewegte, faszinierte oder auch erschreckte, notierte er in seine Tagebücher, die von seiner Familie aufbewahrt wurden und schließlich den Weg zurück nach Barth fanden, wo Hermann Skalweit einst an der Navigationsschule lehrte und im Jahr 1912 starb.
Hermann Skalweit war ein genauer Beobachter mit schriftstellerischem und zeichnerischen Talent. Er hinterließ uns lebendige Beschreibungen von Ländern, Leuten, Sitten und Gebräuchen. Aber er gewährt dem Leser auch tiefe Einblicke in die Arbeits- und Lebensverhältnisse der “christlichen Seefahrt” jener Tage, die einen zuweilen schmunzeln, aber auch hin und wieder schaudern lassen. Aber seine Tagebücher sind vor allem eines: Der Bericht eines Wissenden, jenseits romantischer Verklärungen und haltloser Übertreibungen – ein wahrhaft wertvolles und bewegendes Zeitzeugnis.
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